Slackline-Therapie
Vom Trendsport zur medizinischen Therapie: Positive Effekte des Seiltanzes
Nicht nur bei Hobby - und Trendsportlern erfreut sich das Training auf dem Gurtband stetig wachsender Beliebtheit. Slacklining als Therapie hat sich mittlerweile als medizinisch erprobte Behandlungsmethode bewährt.
Die oszillierenden Bewegungsimpulse des Bandes eignen sich hervorragend, um das neuromuskuläre System im Sinne einer Synapsenstimulation positiv zu beeinflussen. Unter anderem kann dadurch die sensomotorische Regulation (Afferenz-Efferenz), die bei der Reorganisation von muskulären Steuerungsprogrammen eine wichtige Rolle spielt, verbessert werden.
Die Slackline lässt sich dabei in verschiedenen Phasen der Therapie einsetzen. Denn ein solches Training bedeutet nicht, dass der Patient unbedingt allein auf der Slackline stehen oder gehen muss: Das Band mit dem verletzten Bein oder Arm auf den Boden zu drücken, hat oft bereits den gewünschten Effekt.
Weil Slacklining dem Sportler eine große Bandbreite an Fähigkeiten abverlangt, sind im Gegenzug auch die Therapiemöglichkeiten sehr vielfältig. Der Trendsport fordert und fördert gleichzeitig etwa den Gleichgewichtssinn, die Konzentrationsfähigkeit und die Gelenkstabilisation.
Damit eignet sich Slacklining als Therapie u.a. für solche Patienten, die unter Gleichgewichtsstörungen oder etwa an Gelenk- und Knieverletzungen sowie Fehlhaltungen der Wirbelsäule leiden.
Ein großer Vorteil der Slackline gegenüber herkömmlichen Gleichgewichtstrainingsgeräten ist der größere Spaßfaktor den sie bietet. Dadurch bleiben die Patienten über längere Zeit motiviert, ihr sensomotorisches Training durchzuführen, was zu einer nachhaltigeren Therapie führt. Nicht zuletzt die spielerische Komponente von Slacklining als Therapie wirkt sich positiv auf die Motivation und entsprechend auch auf die Behandlungserfolge aus.
Doch nicht nur Gleichgewichtssinn und Motorik profitieren von dem Training auf der Slackline. Auch die tief sitzende Muskulatur etwa am Rumpf wird auf diese Weise sehr viel effektiver trainiert als mit anderen Sportgeräten. Die tief sitzende Muskulatur des Rumpfes sorgt vor allem für eine verbesserte Körperhaltung und -stabilität.
Auch in psychiatrischen Bereichen der Medizin lassen sich mit Slacklining als Therapie Erfolge erzielen. So ist es möglich, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern oder aber Vertrauen durch den Gang über das Seil aufzubauen. Wenn man beispielsweise Kinder beim Slacklinen beobachtet, fällt sofort auf, wie konzentriert sie beim Balancieren sind.
Selbstverständlich wird das Slacklining als Therapie immer von unseren Therapeuten betreut.