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Aphasie

  • Definition
    • Eine Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung nach Abschluss des Spracherwerbs, die durch eine Schädigung des zentralen Nervensystems hervorgerufen wird. Hierbei können alle Modalitäten, also das Verstehen, das Produzieren, das Lesen und das Schreiben von Sprache, sowie alle sprachlichen Ebenen (also die Phonologie, die Morphologie, die Semantik und die Syntax) in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt sein.

  • Ursachen
    • - Erkrankungen/Störungen des zentralen Nervensystems (z.B. Schlaganfall)
      - Schädel-Hirn-Trauma
      - Gehirntumore
      - Entzündliche Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose)
      - Sauerstoffmangel
      - Demenz

  • Symptome
    • Je nach Schweregrad und Ort der Schädigung kann sich eine Vielzahl an Symptomen in allen Modalitäten (Verstehen, Produzieren, Lesen, Schreiben) sowie in allen sprachlichen Ebenen (Phonologie, Morphologie, Semantik und Syntax) bilden. Aufgrund dessen lassen sich keine „klassischen“ Symptome festlegen, da bei jedem Patienten die Art und Form der Symptome unterschiedlich ist und variieren kann.

      4 Standartsyndrome:

      Wernicke-Aphasie
      - häufig lange und verschachtelte Sätze
      - unverständliche, aber flüssige Sprachproduktion
      - schwere Beeinträchtigung des Sprachverständnisses

      Broca-Aphasie
      - sehr kurze Sätze ohne Funktionswörter
      - Sprachverständnis eher gering beeinträchtigt
      - Wortfindungsstörungen
      - Sprache ist stark verlangsamt

      Globale Aphasie
      - meistens keine Kommunikation mehr möglich
      - teilweise einzelne Worte möglich
      - ständige Sprachautomatismen und wiederkehrende Äußerungen ohne Inhalt
      - schwer gestörtes Sprachverständnis

      Amnestische Aphasie
      - Wortfindungsstörungen
      - häufige Umschreibungen einzelner Worte
      - geringe bis keine Beeinträchtigung des Sprachverständnisses
      - flüssige Sprachproduktion

  • Mögliche Behandlungsmethoden und Ziele
    • Im Vordergrund stehen individuelle Patientenziele und -wünsche. Mittels eigener Therapiemethoden und -materialien wird versucht die sprachlichen Fähigkeiten wieder soweit aufzubauen damit eine erfolgreiche kommunikative Interaktion möglich ist.
      Hierzu wird unter anderem an der Verbesserung des Sprachverständnisses und des Wortabrufs sowie an der Strukturierung von Äußerungen und Sätzen gearbeitet. Die Schriftsprache und Rechtschreibung sind ebenfalls Therapieinhalte. Gegebenenfalls können auch nonverbale Kommunikationsmöglichkeiten erarbeitet werden.