Epicondylitis radialis humeri (Tennis- bzw. Golferarm)
- Definition
Bereits 1873 wurde diese Krankheit beschrieben – vorerst als „Schreibkrampf“. Heute kennen die meisten Leute die Epicondylitis radialis humeri unter dem Begriff des „Tennisellenbogens“.
Dabei handelt es sich um einen schmerzhaften Reizzustand der Sehnenansätze von Unterarmmuskeln, die am unteren äußeren Teil des Oberarmknochens ansetzen. Auslöser dafür ist ein einseitiges Überlastungssyndrom. Häufig entsteht dieses an Computerarbeitsplätzen durch Tippen der Tastatur oder das Einsetzen der Maus in übertriebenem Maße.
- Ursachen
- Die weitaus häufigste Ursache liegt in einer Überlastung von Muskelansätzen an der Außenseite des Ellenbogens. Hier setzen an einem kräftigen Knochenvorsprung (Epicondylus) des Oberarmknochens (Humerus) Muskeln an, die das Handgelenk und die Finger strecken. Durch die häufige Wiederholung gleichförmiger Bewegungen über einen längeren Zeitraum entstehen zunächst eine örtliche Reizung und eine dauerhaft erhöhte Anspannung der Streckmuskulatur am Unterarm (muskulärer Hypertonus). Da die verspannten Muskeln einen kontinuierlichen Zug auf den Ansatz erzeugen, entstehen winzige Verletzungen, sogenannte Mikrotraumen. Als Folge bildet sich eine Entzündung. In dieser Phase kann sich der Tennisarm durch gezielte Therapie noch vollständig zurückbilden. Unbehandelt werden die Symptome schnell chronisch.
- Symptome
Hauptsymptom sind punktuelle Schmerzen. Diese treten häufig nach beruflichen, sporltichen oder nach ungewohnten Bewegungen im Bereich des äußeren unteren Oberarmknochens auf. Klassischerweise sind folgende Armbewegungen bei einem Tennisellenbogen schmerzhaft: Kanne halten, Lappen auswringen, Glas umfassen oder Schraubbewegungen. Es zeigt sich ein Kraftverlust am betroffenen Arm.
Der Sehnenansatz am Oberarm ist bei Berührung sehr schmerzhaft. Auch die Handgelenksbeweglichkeit ist häufig mit eingeschränkt.
- Mögliche Behandlungsmethoden und Ziele
In der Akutphase stehen vegetative Techniken im Vordergrund. Darunter versteht man Therapietechniken, die den Stoffwechsel anregen, den Schmerz hemmen und die Heilung des geschädigten Gewebes begünstigen. Ihr Handtherapeut arbeitet mit manuellen Therapietechniken, Muskel- und Nervendehnungen und Wärme (z.B. Heiße Rolle)
Nach dem Abklingen der Akutphase dürfen Sie zunehmend aktiv werden. Ihr Handtherapuet zeigt Ihnen Übungen zur Muskelkräftigung und Muskeldehnung. Ergonomische Arbeitshaltungen und Hilfsmittel werden besprochen.